Leifheit-Stiftung fördert den Sozialkompass

Rhein-Lahn-Zeitung, 28. Mai 2019:

Personalwechsel: Ralf Hartenfels ist neuer Mann im Beratungsbüro – Vorgänger Peter Nettesheim verabschiedet

Von unserer Mitarbeiterin Ulrike Bletzer

Nassau. Ein Treffen, drei Anlässe: Es war ein in mehr als nur einer Hinsicht angenehmer Termin, der jüngst im Beratungszentrum des Vereins Sozialkompass Nassau über die Bühne ging. Die G. und I. Leifheit-Stiftung stellt dem Sozialkompass 30 000 Euro zur Deckung laufender Kosten zur Verfügung – jetzt kam ihr Geschäftsführer Ingo Nehrbaß zur symbolischen Fördermittelübergabe ins Beratungszentrum. Dort traf er auf Menschen, die die Unterstützung durch die Leifheit-Stiftung seit Jahren sehr zu schätzen wissen.

Kurzer Rückblick: Von September 2009 an gab es in der Nassauer Schlossstraße ein zunächst beim Betreuungsverein der Nassauer AWO angesiedeltes Informations- und Beratungsbüro, das Lebensberatung und Informationen zu verschiedenen Themen anbot und wo nötig, weitergehende Hilfe vermittelte. Als dem Büro 2012 aus wirtschaftlichen Gründen das Aus drohte, wurde es an den AWO-Ortsverein übertragen. Gleichzeitig sprang auf Vermittlung von Ex-VG-Bürgermeister Udo Rau die Leifheit-Stiftung in die Bresche. Sie unterstützt das Büro seit 2012 nicht nur finanziell, sondern regte damals auch die Schaffung eines Netzwerks an – mit dem Ziel, die Hilfsangebote insbesondere, aber bei Weitem nicht nur für ältere Menschen zu verbessern. Das Ergebnis ist der Sozialkompass mit seinen aktuell 40 Netzwerkpartnern, bei denen es sich teils um soziale Einrichtungen und Institutionen, teils aber auch um engagierte Einzelpersonen handelt.

Als Anlauf- und Leitstelle fungiert weiterhin das Beratungsbüro, das 2015 in den eigens dafür gegründeten, maßgeblich von der Leifheit-Stiftung geförderten Verein Sozialkompass Nassau überführt wurde und sich mittlerweile in der Gerhart-Hauptmann-Straße befindet. Wie wichtig dessen Arbeit ist, spiegelt sich nicht zuletzt auch in Zahlen wider: Rund 1400 Rat- und Hilfesuchende haben sich im vergangenen Jahr an den Sozialkompass gewandt, in diesem Jahr waren es bereits mehr als 400. Sogar bis nach Koblenz, Montabaur und Limburg erstreckt sich der Einzugsbereich mittlerweile.

Für das jüngste Treffen im Beratungszentrum aber gab es noch zwei weitere Anlässe. Der erste: Peter Nettesheim, der das Büro gemeinsam mit seinem Mitstreiter Günther Höltken 2009 gegründet hat und auch der erste Vorsitzende des Vereins Sozialkompass Nassau war, ist zum Jahresende 2018 nach mehr als neun Jahren offiziell aus seiner Tätigkeit als „Mann im Büro“ ausgeschieden – und wurde jetzt nachträglich verabschiedet. Seine Arbeit habe ihm immer Spaß gemacht, versicherte der 77-Jährige und fügte hinzu: „Obwohl ich es auch genieße, jetzt nur noch ab und zu hier zu sein und ansonsten mit der Gartenarbeit, dem Lesen und dem anekdotenhaften privaten Schreiben meinen Hobbys nachzugehen.“ Denn: Hin und wieder, vor allem im Vertretungsfall, ist Peter Nettesheim immer noch im Einsatz – und das manchmal auch als Mann außerhalb des Büros. Denn wie Helga Hübner, die Erste Vorsitzende des Vereins, verriet: „Wir schicken ihn gern zu Hausbesuchen. Dafür ist er dank seiner Empathie, und weil er die meisten Leute hier schon sehr lange kennt, hervorragend geeignet.“

Grundsätzlich aber ist seit Jahresanfang Ralf Hartenfels der neue „Mann im Büro“: Gemeinsam mit Horst Engel, dem Schatzmeister des Vereins, berät er die Menschen in schwierigen Lebenssituationen, hilft ihnen bei der Erledigung administrativer Vorgänge, stellt bei Bedarf den Kontakt zu einem der Netzwerkpartner her und vieles mehr. „Ich war schon immer sozial eingestellt“, beschrieb Ralf Hartenfels, der seit 18 Jahren Ortsbürgermeister in Sulzbach ist, für die kommende Legislaturperiode aber nicht mehr kandidiert hat, seine Motivation. Man habe schon länger nach einem Nachfolger für Peter Nettesheim gesucht, aber niemand Geeignetes gefunden, erzählte Horst Engel und fügte mit einem Schmunzeln hinzu: „Bis mir zum Glück dieser engagierte Ortsbürgermeister aus Sulzbach eingefallen ist.“

Öffnungszeiten und Kontakt
Das Beratungszentrum des Vereins Sozialkompass Nassau befindet sich in der Gerhart-Hauptmann-Straße 1 in Nassau. Die Sprechstunden sind montags von 9 bis 13 Uhr, mittwochs von 13 bis 17 Uhr und freitags von 10 bis 15 Uhr. Dienstags und donnerstags sind Beratungen nach telefonischer Vereinbarung möglich. Bei Bedarf bietet das Beratungszentrum auch Hausbesuche an. Kontakt: Telefon 02604/9523801, Fax 02604/9523805, E-Mail , Internet www.sozialkompass- nassau.de

Trafen sich zur Fördermittelübergabe im Beratungszentrum des Vereins Sozialkompass Nassau (von rechts): Ingo Nehrbaß, Geschäftsführer der G. und I. Leifheit-Stiftung, Helga Hübner, Erste Vorsitzende des Vereins, Ralf Hartenfels, seit Jahresanfang Ansprechpartner im Beratungszentrum, Horst Engel, Schatzmeister des Vereins, und Peter Nettesheim, der bei dem Treffen als Vorgänger von Ralf Hartenfels verabschiedet wurde. Foto: Bletzer

Stolze Bilanz nach nur fünf Monaten

Rhein-Lahn-Zeitung, 13. Dezember 2018:

Neue Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung wurde offiziell eröffnet

Bad Ems. Das kommt wahrlich nicht alle Tage vor: dass eine Einrichtung bereits am Tag ihrer offiziellen Eröffnung mit einer beeindruckenden Bilanz aufwarten kann. Die EUTB-Beratungsstelle der Inklusa gGmbH in Bad Ems konnte es. „Seit dem Start im Juli haben wir hier 167 Beratungsgespräche geführt“, berichtete Jörg Röder, einer der beiden Geschäftsführer der Inklusa gGmbH, nicht ohne Stolz, und präzisierte: „Von diesen 167 Beratungsgesprächen erfolgten 94 am Telefon und 61 im persönlichen Gespräch – sei es, wie in 39 dieser Fälle, zu Hause bei den Ratsuchenden oder hier bei uns in der Beratungsstelle.“ Dazu kommen sieben Online-Anfragen und fünf „normale“ Briefe.

Zweifellos ein imposantes und für eine erst vor rund fünf Monaten eröffnete Beratungsstelle zudem ziemlich ungewöhnliches Zahlenwerk also, das vor allem eines widerspiegelt: wie hoch die Nachfrage nach der Arbeit ist, die die Inklusa gGmbH mit ihrem neuen Beratungsangebot leistet. Der Begriff, der hinter dem Kürzel EUTB steht, sagt es eigentlich schon: „Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung“ – das bedeutet, Menschen mit Behinderung zusätzlich zu bereits existierenden Angeboten, vor allem aber zu 100 Prozent neutral und losgelöst von den Interessen jeglicher Leistungsanbieter oder Kostenträger der Behindertenhilfe zu beraten und je nach Problemstellung an die passenden Kontakt- und Hilfsstellen weiterzuvermitteln. Deutschlandweit hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) vor dem Hintergrund der Reform des Bundesteilhabegesetzes 500 EUTB-Beratungsstellen als neues Angebot ausgeschrieben. Doch wie Jörg Röders Geschäftsführerkollege Robin Rump bei der Eröffnungsfeier betonte: „Im Rhein-Lahn-Kreis ist diese hier die einzige.“

Anschaulich schilderten Röder und Rump, wie sich die Inklusa gGmbH 2017 beim BMAS für die Finanzierung einer EUTB-Beratungsstelle bewarb und Anfang dieses Jahres die Zusage aus Berlin kam. Wie sie mit Petra Koschella und Julia Tiwi-Feix, die beide Sozialpädagoginnen und Case Managerinnen mit Zusatzausbildung in systemischer Beratung sind, zwei kompetente Mitarbeiterinnen und mit den Räumlichkeiten im Gebäude der Diakonie Friedenswarte am Schanzgraben 3 in Bad Ems ein passendes, barrierefreies Quartier fanden. Noch lebhaft erinnerten sie sich auch daran, wie sie bereits eine Woche vor dem offiziellen Bescheid einen Überraschungsbrief erhielten, in dem ihnen die SPD-Bundestagsabgeordnete Gabi Weber zur Bewilligung gratulierte.

Tauschten sich bei der Eröffnung über das neue Beratungsangebot aus (von links ): Julia Tiwi-Feix, Petra Koschella (beide Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle), Frank Puchtler (Landrat), Gabi Weber (Bundestagsabgeordnete), Jörg Röder (Geschäftsführer Inklusa gGmbH), Gerd Biesgen (Vorstand der Stiftung Scheuern), Robin Rump (Geschäftsführer Inklusa gGmbH) und Ingo Nehrbaß (Geschäftsführer G. und I. Leifheit-Stiftung). Foto: Stiftung Scheuern/U. Bletzer

Wie sehr der Bundespolitikerin an der Beratungsstelle gelegen ist, zeigte sich nicht zuletzt auch darin, dass sie an der kleinen Eröffnungsfeier in Bad Ems teilnahm. „Ich freue mich unendlich, dass es diese Einrichtung gibt, denn überall taucht die Frage nach einer unabhängigen, nicht an einen Leistungsträger geknüpften Beratung auf“, betonte sie in ihrem Grußwort. „Vor allem für Menschen mit Behinderung ist diese Neutralität extrem wichtig, damit sie Vertrauen entwickeln können.“

Eine Menge Lob gab es auch von Landrat Frank Puchtler. Für das Engagement des Beratungsstellen-Teams, dem er Kraft, Verständnis und die Fähigkeit wünschte, „nicht alle psychischen und emotionalen Belastungen, die Sie an Ihrer Arbeitsstelle erleben, mit nach Hause zu nehmen“. Für das Grenzen übergreifende Wirken der Inklusa gGmbH, die mit den EUTB-Beratungsstellen der Diakonischen Werke in Altenkirchen, Limburg und dem Westerwaldkreis eng zusammenarbeitet. Und für die G. u. I.-Leifheit-Stiftung, die der Kreischef als „Glücksfall der Geschichte“ bezeichnete. Der Grund: Die G. u. I-Leifheit-Stiftung hat mit ihrer Anschubfinanzierung das zweite Standbein der Bad Emser Beratungsstelle ermöglicht. Denn die bietet zusätzlich zur EUTB-Beratung eine Beratung für Menschen mit erworbener Hirnschädigung (MeH) an, die sich in einer grundlegend anderen Situation als von Geburt an behinderte Menschen befinden. 69 der eingangs erwähnten 167 Beratungsgespräche fallen in diesen Bereich, für den Julia Tiwi-Feix mit der Hälfte ihrer Arbeitsstelle zuständig ist. Bernd Feix, Leiter des Geschäftsbereichs Behindertenhilfe bei der Stiftung Scheuern, merkte an, dass statistisch gesehen jedes Jahr allein im Rhein-Lahn-Kreis 330 Menschen neu eine Schädel-Hirn-Verletzung erleiden. Besonders bemerkenswert: Die MeH-Beratung der Inklusa gGmbH strahlt weit über den Rhein-Lahn-Kreis hinaus auf das gesamte nördliche Rheinland-Pfalz aus. Und nicht nur das: Sie habe sogar schon Anfragen aus Spanien und Luxemburg bekommen, erzählte Julia Tiwi-Feix bei der Eröffnungsfeier, die mit einer kurzen, aber angeregten Diskussionsrunde abschloss.

Alternde Bevölkerung stellt Gesellschaft vor neue Probleme

Rhein-Lahn-Zeitung, 14. November 2018:

Verein Sozialkompass Nassau und weitere knapp 20 Organisationen
veranstalten Infotag und sprechen eine Reihe brisanter Themen an

Von unserem Mitarbeiter Ralph Wölpert

Nassau. Der Verein Sozialkompass Nassau und weitere knapp 20 Vereine und Organisationen zeigten im Günter-Leifheit-Kulturhaus in Nassau an ihrem fünften Infotag, welche Themen im Brennpunkt unserer zunehmend alternden Gesellschaft stehen. Mit einer Ausstellung, bei der neben Informationsmaterial zum Mitnehmen auch Beratungen angeboten wurden, sollten die Gäste für die Angebote am Infotag sensibilisiert werden. Unterstützend wurden vier Vorträge präsentiert, um brisante Themen in aller Deutlichkeit anzusprechen.

Der Verein Sozialkompass Nassau wird zu 100 Prozent von der „G. und I. Leifheit“-Stiftung getragen. Er hat knapp 90 Mitglieder und unterhält ein Partnernetzwerk mit rund 40 Unternehmen und Organisationen. Zu den wichtigsten Aufgaben zählen: Unterstützung und Beratung in schwierigen Lebenssituationen, Hilfe bei der Erledigung von Behördengängen und anderen administrativen Vorgängen sowie die Information über die Partner des Netzwerks. Sämtliche Leistungen sind kostenlos, und die so gewonnenen Daten werden vertraulich behandelt.

Nach der Vorstellung durch die Vorsitzende des Vereins Sozialkompass, Helga Hübner, stellte Karin Quirmbach vom Haus Hohe Lay die Aufnahme in ein Altersheim detailliert vor und scheute sich nicht, über die Kosten eines Aufenthalts dort zu referieren. Neben den Pflegekosten, die in der Regel die Pflegekasse trägt, sind dies vor allem die Kosten für Unterkunft, Essen, Investitionen und die Ausbildung.

Bernd Friedrich von der VG Nassau brachte anschließend Licht in die Diskussion um Armut im Alter und die Grundsicherung. Mit Fakten und Zahlen machte er deutlich, wie stark gesetzliche Vorgaben in das Leben alter Menschen eingreifen können. In drei Stufen werden dabei die finanziellen Mittel zugeordnet: Rente oder Pension, eigenes oder familiäres Vermögen und erst dann, wenn unbedingt notwendig, die Sozialkassen der Gemeinden.

Julia Tiwi-Feix, Kontaktperson der gemeinnützigen Inklusa, referierte über die Beratung von Patienten mit einer erworbenen Hirnschädigung. Sie zeigte auf, wie wichtig eine klare Tagesstruktur, die privat und beruflich neu zu gestaltende Orientierung und die unterstützende Assistenz für alle Betroffenen und ihre Angehörigen sind.

Die Vorsitzende des Vereins Sozialkompass Nassau, Helga Hübner (links), begrüßte die Besucher und Aussteller zum Infotag im Günter-Leifheit-Kulturhaus Nassau. Foto: Ralph Wölpert

Ganz aktuell wurde es dann bei der Präsentation von Ralf Hartenfels, Kriminalhauptkommissar a. D. vom Landeskriminalamt (LKA) in Mainz. Er berichtete über die betrügerischen Machenschaften, sich am Telefon als Polizisten oder als naher Verwandter auszugeben, um Geld oder Wertgegenstände an sich zu bringen. Ein Betrug ist es auch, sich mit einem Anruf als Mitarbeiter einer Firma zu melden, der den Computer reparieren will. In solchen Fällen geht es darum, einen direkten Zugang zum fremden Computer und den damit genutzten Passwörtern zu bekommen. Hartenfels empfahl, nicht zu reagieren und auch gleich wieder aufzulegen, um sich nicht in ein Gespräch verwickeln zu lassen.

Der Sozialkompass Nassau und seine treibenden Kräfte Horst Engel und Peter Nettesheim, die neben Helga Hübner diesen fünften Infotag vorbereitet haben, freuten sich über ein volles Haus. Die teilnehmenden Organisationen waren: Nette Nachbarn (NeNa), Grüne Damen Haus Hohe Lay, Thera-Dog, Stiftung Scheuern, Pura Vita, Inklusa gGmbH, Volksbildungswerk, Ridder Altershilfeprodukte, Fitness Center mit Thai-Massage, Initiative 55, Ambulante Dienste Marienkrankenhaus Nassau, Pflegestützpunkt Bad Ems/Nassau, Ambulanter Hospizdienst Nassau und das Altenheim Haus Hohe Lay. Auf den nächsten, den sechsten Infotag darf man gespannt sein.

Wohnprojekt: „Schandfleck“ stört den Investor

Rhein-Lahn-Zeitung, 23. Oktober 2018:

Die ersten Reaktionen auf die Vorstellung des Bauprojekts „Betreutes Wohnen“ der Leifheit-Stiftung sind durchweg positiv

Von unserem Redakteur Carlo Rosenkranz

Nassau. Die ersten, spontanen Reaktionen auf den ersten Entwurf eines Projektes für betreutes Wohnen auf dem ehemaligen Brauereigelände sind positiv. Ratsmitglieder und Bürger bekundeten in der Sitzung des Stadtrats am vergangenen Donnerstag ihre Zustimmung zu dem, was von Stefan Seip, Geschäftsführer der Leifheit Immobilien und Beteiligungen GmbH (LIB), und Architekt Georg Lambert vorgestellt worden war. Beide sehen sogar Möglichkeiten, bei großer Nachfrage weitere Wohnungen in unmittelbarer Nähe anzubieten. In einem ersten Schritt soll Wohnraum für 60 Senioren geschaffen werden.

Für die CDU lobte Fraktionsvorsitzende Petra Wiegand die Machbarkeitsstudie. „Auf den ersten Blick bin ich sehr angetan davon“, sagte sie. Erfreulich sei auch, dass durch die Tiefgarage der in Nassau knappe Parkraum nicht weiter belastet werde und die geplante Einrichtung ihren eigenen Bedarf decken solle. Wolfgang Spitz (FWG Forum) reagierte mit dem Ausspruch: „Das ist sehr gelungen.“ Für das vorgestellte Projekt müsse man auch in Kauf nehmen, dass der Untere Bongert als Verkehrsverbindung entfallen werde. „Dagegen kann man sich nicht sperren“, meinte Spitz. SPD-Ratsmitglied Peter Schuck fand ebenfalls lobende Worte. „Das Projekt gefällt mir gut. Ich kann mir vorstellen, dass es dorthin passt“, sagte er. Der dafür notwendige Rückbau des Unteren Bongert dürfe aber nicht zu einer starken Mehrbelastung der Bewohner in der Kaltbach- und der Westerwaldstraße durch Straßenverkehr führen.

Auf diesem Platz soll ein Haus gebaut werden, das betreutes Wohnen für 60 Senioren bietet. Dafür müsste auch die Straße Unterer Bongert (rechts) überbaut werden. Im Stadtrat gab es spontane positive Reaktionen auf die Vorstellung der Machbarkeitsstudie. Foto: Carlo Rosenkranz

LIB-Chef Seip zufolge wurde im Vorfeld der zu erwartende Bedarf für betreute Wohnmöglichkeiten ermittelt. Dieser sei „nicht allzu groß, denn wir sind nicht in Koblenz, aber auch nicht zu klein, denn sonst könnten wir keine Betreuung gewährleisten“. Ratsmitglied Dr. Thomas Klimaschka (CDU) sagte, er erwarte einen rasch steigenden Bedarf. Als Option für weitere Wohnungen hat die LIB den Bereich, auf dem das ehemalige Bekleidungshaus Bläsche (Obertal Ecke Kaltbachstraße) steht vorgesehen. Dort könnte ein Neubau Raum für acht weitere Wohneinheiten mit Betreuung bieten. Für einen durchgehenden Gebäudeblock zum zunächst geplanten Haupthaus gebe es aber nicht genug Raum auf dem Grundstück. Auf die Aufstockung des dreigeschossig geplanten Hauptgebäudes habe man aus städtebaulichen Gründen verzichtet.

Nach Schätzung des Architekten dauert es rund ein Jahr nach Schaffung des Baurechts, bis die Immobilie steht. „Wir gehen mit Ehrgeiz und Hochdruck heran“, versicherte LIP-Geschäftsführer Seip. Wie viel die künftigen Bewohner der Einrichtung bezahlen müssen, ist noch unklar. Seip machte deutlich, dass das betreute Wohnen kein Wohlfahrtsprojekt ist. „Das ist keine gute Gabe der Leifheit-Stiftung, sondern im Sinne der Vermögensverwaltung“, sagt Seip. „Es muss sich tragen.“ Zwar müsse man sich damit keine goldene Nase verdienen, aber das eingesetzte Kapital müsse wenigstens erhalten werden. „Wir kalkulieren das so, dass es hier in Nassau reinpasst“, sagte der LIB-Geschäftsführer.

Unzufrieden ist der Investor nur mit dem ehemaligen Supermarkt, dessen Gebäude sich vom Obertal bis zum Unteren Bongert erstreckt. Dieser „Schandfleck“ sei der LIB ein Dorn im Auge, weil man von der Ostseite des geplanten Wohnhauses direkt auf das Parkdeck schaue. „Aus der Perspektive des Investors ist das Mist“, nahm Seip kein Blatt vor den Mund. „Das ist keine schöne Aussicht, aber wir können da im Moment nichts tun.“

LIB ist Tochter der Stiftung

Die Leifheit Immobilien und Beteiligungen (LIB) GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der G. und I. Leifheit-Stiftung und hat wie diese ihren Sitz in Nassau. Der Limburger Rechtsanwalt Stefan Seip ist seit Anfang des Jahres Geschäftsführer der LIB. Er war zuvor unter anderem als Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen und als Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Investment und Asset Management tätig.

Leifheit-Stiftung stellt Bauprojekt im Stadtrat vor

Rhein-Lahn-Zeitung, 20. Oktober 2018:

Betreutes Wohnen Das soll auf dem Platz neben dem Kulturhaus im Nassauer Zentrum entstehen

Von unserem Redakteur Carlo Rosenkranz

So soll sich das Projekt „Betreutes Wohnen“ der G. und I. Leifheit-Stiftung in die Umgebung einfügen. Das Gebäude soll zwischen der Kaltbachstraße (rechts) und dem Parkdeck am Kulturhaus entstehen. Dazu wird ein Teil des Unteren Bongert benötigt. Grafik: PFM Planung und Facility Management GmbH

Nassau. Vor mehr als 30 Bürgern und den Mitgliedern des Nassauer Stadtrats hat die G. und I. Leifheit-Stiftung gestern gezeigt, wie sie sich das seit vielen Jahren geplante Projekt „Betreutes Wohnen“ auf dem ehemaligen Brauereigelände im Herzen der Stadt vorstellt. Die noch ganz am Anfang stehende Machbarkeitsstudie stieß allgemein auf Wohlwollen, wenn nicht sogar Begeisterung. Eine Kröte müssen die Ratsmitglieder aber schlucken, wenn die Pläne Realität werden sollen.

Das dreistöckige Gebäude soll Wohnraum für insgesamt 60 Senioren bieten. Dabei gibt es unterschiedliche Formen, wie dieser gestaltet wird. So sollen Wohnungen mit einer Größe von 50 bis 60 Quadratmetern entstehen. Denkbar ist, dass zwei Wohnungen etwas größer ausfallen. Zudem sind Wohngemeinschaften geplant, die über gemeinsame Bereiche beispielsweise zum Essen verfügen. Weiterhin bestehen Kapazitäten, um eine Arztpraxis einzurichten. Dort könnten tageweise wechselnde Fachmediziner Sprechstunden anbieten. Eine Option, die Ratsmitglied und Allgemeinmediziner Dr. Thomas Klimaschka (CDU) ausdrücklich lobte. So habe Nassau trotz relativ geringer Einwohnerzahl die Möglichkeit, Ärzte gewisser Fachrichtungen in die Stadt zu bekommen. Am meisten gespannt waren Mandatsträger und Bürger aber auf die architektonische Gestaltung des Gebäudes. Und die überzeugte auf Anhieb.

Straße Unterer Bongert müsste überbaut werden

Das Objekt ist dreigeschossig geplant und erstreckt sich in einem leichten Bogen aus Richtung Kulturhaus bis zum derzeitigen Kleiderladen der Flüchtlingsinitiative. Damit werden auch die Befürchtungen einiger Ratsmitglieder bestätigt, dass die Straße Unterer Bongert als Fläche benötigt wird und damit ab dem Parkdeck vor dem Kulturhaus wegfallen würde. Daraus machte Stefan Seip, Geschäftsführer der Leifheit Immobilien und Beteiligungen GmbH (LIB) auch gar keinen Hehl. „Wir sind darauf angewiesen, einen Teil der Straße zu überbauen“, sagte er und wandte sich an die Ratsmitglieder: „Ich hoffe, dass der ein oder andere das nicht so schlimm findet und zu der Erkenntnis gelangt, dass die Stadt dafür einen tollen Gegenwert erhält.“ Erste Äußerungen aus den Fraktionen und von den anwesenden Bürgern lassen darauf schließen, dass genau das der Fall ist.

Architekt Georg Lambert hat sich alle Mühe gegeben, das Gebäude und sein Umfeld so zu gestalten, dass es als Bereicherung des Nassauer Stadtkerns betrachtet werden kann. Schon die begrenzte Höhe des Baus passt sich in die Umgebung ein. „Wir haben uns städtebaulich nicht getraut, ein viertes Stockwerk draufzusetzen. Das schien uns ein bisschen zu dominant“, sagte er. Die für Pflege- und Betreuungspersonal notwendigen Parkplätze sollen in einer Tiefgarage entstehen. 

Platz soll Bewohnern und Bürgern zur Verfügung stehen

Damit rund um die 1380 Quadratmeter überbaute Fläche Raum für Grün und einen Platz ist, der Bewohnern und Bürgern zur Verfügung steht, müsse aber auch der jetzige Untere Bongert miteinbezogen werden. „Anders ist unser Konzept nicht zu verwirklichen“, sagte LIB-Geschäftsführer Seip. „Auf den jetzigen Schotterplatz könnte man sonst nur ein Türmchen stellen, mit dem in Nassau niemand glücklich wäre.“

Architekt Lambert hält den Standort im Übergangsbereich von Kernstadt zu den Wohngebieten Nassaus für ideal für ein solches Projekt, da Senioren nicht fernab von Cafés, Geschäften und Kulturangebot wohnen wollten. Die Gestaltung des Außenbereichs könne die Stadt bereichern. „Dort gibt es im Moment in einigem Umkreis keinen einzigen Baum“, sagte Lambert. Der in Richtung Kulturhaus und Parkdeck vorgesehene Platz könne für Konzerte oder Ähnliches miteinbezogen werden. Gewinnen soll auch der untere Bereich der Kaltbachstraße zwischen Obertal und Unterem Bongert. Das Gebäude soll vom Straßenrand zurückgesetzt werden, um dort mehr Raum zu schaffen, der ebenfalls begrünt werden soll.

Lawine namens Digitalisierung ist unaufhaltsam

Rhein-Lahn-Zeitung, 22. September 2018:

Verwandlung Beim 3. Nassauer Dialog kommen Chancen und Risiken zur Sprache

Von unserer Mitarbeiterin Ulrike Bletzer

Nassau. Während Stadtbürgermeister Armin Wenzel von der „industriellen Revolution des 21. Jahrhunderts“ sprach, nannte Dietrich Hoppenstedt, Präsident der Freiherr-vom-Stein-Gesellschaft, es schlicht ein „Megathema“. Josef Peter Mertes, stellvertretender Vorsitzender der G. u. I. Leifheit-Stiftung, wiederum erinnerte leicht nostalgisch an gar nicht so weit zurückliegende Zeiten, in denen die Telefonapparate noch Wählscheiben hatten und man, wenn es schnell gehen musste, auf das gute alte Telegramm zurückgriff.

Anders ausgedrückt: Jeder der drei Vorredner wählte andere, letztlich aber auf dasselbe hinauslaufende Worte, um zum Thema „Digitalisierung in unserer Gesellschaft – Herausforderungen und Chancen für eine bessere Zukunft“ überzuleiten. So war der Abendvortrag des dritten von der G. und I. Leifheit-Stiftung finanzierten Nassauer Dialogs überschrieben, zu dem die in Münster ansässige Freiherr-vom-Stein-Gesellschaft nach Nassau eingeladen hatte.

Auch für diese Runde der 2015 ins Leben gerufenen Veranstaltung, die junge Nachwuchs-Führungskräfte für gesellschafts- und kommunalpolitisch aktuelle Fragen sensibilisieren möchte, hatte man einen hochkarätigen Referenten an Land gezogen: Rainer Bomba war von 2009 bis März 2018 als Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium unter anderem für den Themenkomplex Digitale Infrastruktur zuständig. Heute arbeitet der 54-Jährige in einem sogenannten Think Tank mit – einem Institut, das Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung zu vernehmen versucht, indem es politikberatend tätig ist.

Ja, die Digitalisierung sei von ihrer Bedeutung her durchaus mit der industriellen Revolution vergleichbar, griff Bomba Armin Wenzels Worte auf: „Allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: Sie umfasst alle Lebensbereiche – und zwar weltweit.“ Und: „Während die industrielle Revolution viele Jahrzehnte in Anspruch genommen hat, vollzieht sich die Digitalisierung in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Sie kommt wie eine riesige Welle auf uns zu und braucht nur wenige Monate und Jahre, um die Welt massiv zu verändern.“ Gleichwohl handle es sich nicht, um ein Thema, das man in absehbarer Zeit ad acta legen könne: „Es wird uns über viele Dekaden hinweg beschäftigen.“

Was die „Nostalgie“ betrifft: Ob jemand wisse, wie viele Apps es im Fußball-WM-Jahr 2006 gegeben hat, fragte Bomba in die Runde: „Richtig, gar keine. Damals hat es nämlich noch gar keine Smartphones gegeben.“ Eine Entwicklung mit bahnbrechenden Neuerungen also, die zwar nicht nur Positives mit sich bringt, die Gesellschaft aber unter Zugzwang bringt. „Wir müssen den Menschen die Vorteile erklären, die diese Neuerungen mit sich bringen, denn es wäre fatal, wenn ein Teil der Bevölkerung auf der Strecke bleiben würde“, betonte Bomba. „Die Digitalisierung können wir nicht aussitzen. Wir müssen uns damit beschäftigen, ob es uns Spaß macht oder nicht, denn sonst gehen irgendwann die Lichter aus.“

Bund und Länder hätten bereits viel Geld in die Digitalisierung gesteckt, in dieser Legislaturperiode werde die Bundesregierung im Rahmen ihrer Digitalisierungskampagne noch einmal 12 Milliarden obendrauf setzen, so Bomba. „Das Geld muss jetzt unter die Erde gebracht werden“, umschrieb er das Ziel, bis 2025 flächendeckend mit Glasfaserkabel ausgestattet zu sein, und differenzierte: „Mit 85 Prozent entfällt der Löwenanteil der Kosten nicht auf die Kabel, sondern auf die Erdarbeiten.“ Überhaupt scheitere das Ganze nicht am Geld: „Das Problem ist eher die Umsetzung.“ Und was die leidigen Funklöcher betrifft, die es dem Vernehmen nach sogar in Berlin gibt: „Die Bundesregierung arbeitet zurzeit fieberhaft daran, sie zu beseitigen. Ich gehe davon aus, dass es in einigen Jahren so weit ist“, sagte der Ex-Staatssekretär. „Andere Länder sind da wesentlich weiter als wir.“

Auch auf die Themen Elektromobilität und automatisiertes Fahren („Damit könnte man Unfälle um 90 Prozent reduzieren, da die Fahrzeuge Gefahren wesentlich schneller erkennen als wir Menschen“) und digitalisiertes Wohnen („Die Häuser denken mit und kommunizieren mit uns“) ging Bomba kurz ein, bevor er verdeutlichte, wie sehr dies alles schon an die Realität herangerückt ist: „Das ist nicht Raumschiff Enterprise. Das sind wir.“

Kaum überraschend, dass in der abschließenden Diskussionsrunde auch der eine oder andere kritische Ton zu hören war. „Wo kommen Kinder und Jugendliche heute noch in Kontakt mit der Natur?“, fragte sinngemäß ein Zuhörer. „Wo kommen die Menschen noch zusammen, wo findet Demokratie noch statt?“, warf ein anderer in die Runde. In Zeiten von WhatsApp und Co. gebe es für die Jugendlichen keinen Rückzugsort mehr. Mit dieser Situation pädagogisch angemessen umzugehen, sei eine mindestens ebenso große Herausforderung wie die Digitalisierung selbst, fügte Martin Ufer, Schulleiter des Leifheit-Campus, hinzu.

Im Zuge der Digitalisierung drohe vieles, darunter die soziale Kommunikation von Mensch zu Mensch, auf der Strecke zu bleiben, bestätigte Rainer Bomba, der diesen Zwiespalt jedoch nicht für unlösbar hält. „Wir müssen die Zukunft gestalten und gleichzeitig das Erbe erhalten“, betonte er, ohne hier weiter ins Detail zu gehen.

Rainer Bomba kennt sich aus mit dem Thema Digitalisierung. Als Staatssekretär hat er sich damit intensiv beschäftigt. Foto: Ulrike Bletzer

Leifheit-Stiftung unterstützt den Sozialkompass Nassau

Rhein-Lahn-Zeitung, 25. Mai 2018:

Netzwerk 30 000 Euro zur Deckung laufender Kosten des Vereins – Beratungsstelle sucht Nachfolger für Beratungsangebot

Nassau. Mehr als 530 Menschen haben in diesem Jahr bereits Rat und Hilfe beim Sozialkompass Nassau in Anspruch genommen. Der Verein ist ein Netzwerk von 30 sozialen Institutionen und engagierten Einzelpersonen. Herzstück des Sozialkompasses ist das Beratungszentrum in der Gerhart- Hauptmann-Straße. „Die Menschen kommen aus der gesamten Verbandsgemeinde, aber auch aus Bad Ems und Umgebung zu uns“, sagt Schatzmeister Horst Engel. Er nahm nun die Zusage über eine Förderung in Höhe von 30 000 Euro entgegen, die von der G. und I. Leifheit-Stiftung zur Verfügung gestellt wird. „Es ist der Stiftung sehr wichtig, dass es eine solche Anlaufstelle in Nassau gibt“, sagte Geschäftsführer Ingo Nehrbaß.

„Zu uns kommen die Leute, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“, sagt Peter Nettesheim, der das Beratungszentrum 2009 gemeinsam mit Günther Höltken aufbaute. Es bietet Lebensberatung und beantwortet Fragen im Zusammenhang mit dem gesamten Sozialrecht und zum Betreuungsrecht. Außerdem hilft man beim Ausfüllen von Formularen und begleitet Hilfesuchende zu Behörden. „Anträge und Formulare werden immer komplexer“, sagt Nehrbaß, und Engel zufolge wird den Menschen in den Behörden nicht immer weitergeholfen. Der gelernte Verwaltungsangestellte sagt: „Ich weiß manchmal auch nicht, was die Behörden verlangen.“ Bei Bedarf vermittelt das Beratungsbüro des Sozialkompasses an die passenden Netzwerkpartner.

Die G. und I. Leifheit-Stiftung ist seit Jahren ein Förderer des Beratungsangebots und des Sozialkompasses. Seit 2012 unterstützt die Stiftung das Büro, und die Idee zur Gründung eines Netzwerks brachte im Folgejahr ebenfalls die Stiftung auf. Seit der Vereinsgründung 2015 finanziert man den Sozialkompass Nassau. Die jetzt bewilligten Mittel für 2018 sind zur Deckung laufender Kosten.

Um das Beratungsangebot aufrechterhalten zu können, sucht der Sozialkompass derzeit einen Nachfolger für Peter Nettesheim. Er hört Ende des Jahres altersbedingt auf und möchte seine Aufgaben in gute Hände legen. Das Anforderungsprofil für die Honorarkraft, die 15 bis 20 Stunden pro Woche zur Verfügung stehen soll, ist klar umrissen. „Man muss die Menschen pädagogisch und psychologisch betreuen und sich im Umgang mit Behörden und Institutionen auskennen“, sagt Nettesheim. Kurz: Man benötigt ein Händchen für die Menschen und viel Empathie. Außerdem sind Einsatzwille und Herzblut gefragt. „Eine Ausbildung im Bereich Sozialpädagogik ist nicht zwingend, aber wünschenswert“, so Nettesheim, der vor der Rente bei der Stiftung Scheuern arbeitete. Seinem Nachfolger möchte Nettesheim sein Wissen und seine Erfahrung in einer Übergangszeit weitergeben. crz

Die Sprechstunden des Beratungszentrums in der Gerhart-Hauptmann-Straße sind montags von 9 bis 13 Uhr, mittwochs von 13 bis 17 Uhr, freitags von 10 bis 15 Uhr. Dienstags und donnerstags sind Beratungen nach telefonischer Vereinbarung möglich, 02604/952 38 01.

Professor lässt Revolution in Nassau lebendig werden

Rhein-Lahn-Zeitung, 13. Mai 2019:

Michael Kotulla begeisterte das Publikum als Referent der zweiten Burggespräche

Nassau. „Es ist gut zu wissen, woher man kommt.“ Das sagte Landrat Frank Puchtler im Rittersaal der Burg Nassau zu den historisch interessierten Zuhörern der 2. Nassauischen Burggespräche, deren Schirmherr er war. Die Burggespräche wurden mit der Unterstützung der Stadt Nassau, der G. und I. Leifheit Stiftung und der Nassauischen Sparkasse durchgeführt. Referent war Michael Kotulla, Professor an der Fakultät für Rechtsgeschichte der Universität Bielefeld, der über das Thema „Revolution in Nassau? – Das Herzogtum in den Jahren 1848/49“ sprach.

„Schwefelt die Dachse aus!“ und „Kein Fürst, kein Graf, kein Edelmann soll mehr existieren!“ soll die Menge vor dem Nassauer Schloss gerufen haben. Heftige und rohe Gewalt gegen Sachen und Menschen, Brand und Blut – so stellt man sich eine Revolution vor, die zum Umsturz der gesetzlichen Ordnung führt. Wie es sich bei der Revolte im Herzogtum Nassau mit massenhafter Beteiligung der Bauern 1848/1849 tatsächlich abgespielt hat, war das Thema dieses Abends. Kotulla wies auf Ursachen hin, stellte Zusammenhänge her und schilderte die Folgen der Ereignisse, „die trotz Rolle rückwärts bis in die heutige Zeit reichen“. Er machte das weder dröge noch nach professoraler Art, sondern ließ in seinem interaktiven Diavortrag Bilder nicht nur auf der Leinwand, sondern auch vor den inneren Augen der Zuhörer entstehen. „So ist Geschichte spannend“, war in der Pause aus dem Publikum zu hören, das sich bei einem kalten Büfett über den Vortrag austauschen und mit dem Fachmann ins Gespräch kommen konnte. Spannend war der Vortrag an diesem Abend tatsächlich – was nicht zuletzt an der persönlichen Art des Professors und seiner Bereitschaft lag, ausführlich auf die Fragen der Zuhörer einzugehen.

Worum es in seinem Vortrag genau ging? In Nassau gärte es als unmittelbare Folge der Februarrevolution von 1848 in Frankreich. Auch in Deutschland setzten 1848 revolutionäre Erhebungen ein – auch und nicht zuletzt im Herzogtum Nassau. Am 1. März 1848 wurden bei einem Treffen im Wiesbadener Hotel „Vier Jahreszeiten“ unter Federführung des liberalen Politikers August Hergenhahn neun „Forderungen der Nassauer“ formuliert, nämlich: allgemeine Volksbewaffnung, unbedingte Pressefreiheit, sofortige Einberufung eines deutschen Parlaments, sofortige Vereidigung des Militärs auf die Verfassung, Vereinigungsfreiheit, öffentliches und mündliches Strafgerichtsverfahren mit Schwurgerichten, Klärung des Domänenstreits, neues Wahlgesetz und Religionsfreiheit. Die Forderungen wurden am folgenden Tag bei einer Volksversammlung verkündet und von Wiesbaden aus durch Flugblätter und Mundpropaganda ins ganze Land getragen. Die Polizei griff nicht ein. Die Obrigkeit schien gelähmt. Am 4. März musste Herzog Adolf die Forderungen vor etwa 40 000 Menschen, die mit Äxten, Dreschflegeln, Heugabeln und Sensen eigens nach Wiesbaden geeilt waren, akzeptieren. Eskalation drohte, doch das Militär hielt sich zurück.

Solche und ähnliche Informationen vermittelte Kotulla den Zuhörern auch im weiteren Verlauf seines Vortrags: wortgewandt, lebendig, systematisch, chronologisch und Schritt für Schritt, ohne die historischen, sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhänge außer Acht zu lassen. So entwickelte sich bei den Zuhörern eine Vorstellung von den Ereignissen, angefangen beim Vormärz bis zur „Landesherrlichen Proklamation vom 5. März“, mit der Herzog Adolph die Einhaltung der Forderungen zusicherte.

Weitere Themen waren die Urwahlen und die Nationalversammlung am 18. April 1848 sowie die Deputiertenwahl am 1. Mai 1848 und schließlich das Aufflackern der Revolution auf dem Land. Dabei wurde deutlich, dass es keine Zukunft ohne die geistige Durchdringung der Vergangenheit geben kann und die Identität eines Staatsvolkes auch durch die Geschichte begründet wird, weil seine Menschen Antworten auf die Fragen suchen, woher sie kommen, wo sie stehen und wohin sie gehen wollen.

Karl-Heinz Wolter

Weder dröge noch professoral: Nicht zuletzt an Michael Kotullas anschaulichem Vortragsstil lag es, dass sein Vortrag bestens ankam. Foto: Wolter

Zwei Reformen der Verfassung – und dann?

Rhein-Lahn-Zeitung, 08. Mai 2018:

Geschichte Bielefelder Professor weckt Interesse an einem weiteren Burggespräch – Premiere in historischer Kulisse der Burg

Nassau. „Das Nassauer Land lebt und strahlt bis nach Ostwestfalen.“ Mit diesen Worten begrüßte Landrat Frank Puchtler den Bielefelder Professor Dr. Michael Kotulla zum Vortrag auf Burg Nassau. Auch „Burgherrin“ Dr. Angela Kaiser-Lahme, Chefin der Generaldirektion Kulturelles Erbe des Landes Rheinland-Pfalz, konnte Puchtler willkommen heißen. So weckte das „Erste Nassauische Burggespräch“ in historischer Kulisse und vor einem interessierten Publikum hohe Erwartungen. Günstige Umstände lassen, wie Stadtbürgermeister Armin Wenzel wünschte, im kommenden Jahr auf eine Fortsetzung hoffen. Denn die Initiatoren des Burggesprächs, der Veranstaltungsort, der Referent, die Epoche und das Thema passten idealtypisch zueinander.

Landrat Puchtler, von Professor Kotulla als „geborener Lokalpatriot“ geadelt, hat als Schirmherr das Burggespräch nach Nassau geholt. Der Bielefelder Lehrstuhl erforscht in einer Mammutstudie die Verfassungsgeschichte der deutschen Länder von 1806 bis 1818, darunter auch die des Herzogtums Nassau. Die G. und I. Leifheit-Stiftung fördert die Forschung und Publikation. Geschäftsführer Ingo Nehrbaß sprach ein Grußwort. Die Stadt als Namensgeberin und Stammsitz der ehemaligen Nassauischen Dynastie ist für jeden Impuls offen. Und letztlich ist der Geschichtsverein ständiger Vermittler des nassauischen Erbes am Ort. Hinzu kommt als Räumlichkeit mit besonderer Atmosphäre der Rittersaal der Burg. Vor diesem Hintergrund konnte Professor Kotulla alle Register seiner Forschungsarbeit ziehen.

Die Verfassungsgeschichte von 54 Staaten, von Anhalt bis Würzburg, erforscht Kotulla mit seinem Team am Lehrstuhl für Öffentliches Recht an der Universität in Bielefeld. Jede Publikation wird etwa 2000 Seiten umfassen. Nassau erschien zunächst nicht als vordringliches Forschungsobjekt. Heute sieht Kotulla das anders. „Nassau ist umwerfend spannend und äußerst ergiebig“, ist sein Resümee. 

Seinen Vortrag „Nassau als Pionier der deutschen Verfassungsgesetzgebung?“ gliederte er in zwei Kapitel. Zunächst referierte er die Ausgangslage, in der sich das Haus Nassau im Übergang des 18. zum 19. Jahrhundert befand. Daran schloss sich die Verfassungsgesetzgebung an, die in zwei Etappen erfolgte. Im Jahr 1814 kam es zu einem Landständeedikt, für Kotulla ein reines „Alibi“, wogegen ein verfassungspolitischer Neubeginn in den Jahren 1815/1816 zur echten Staatsorganisationsreform führte.

Eine Veranstaltung, die nach Fortsetzung verlangt: Der Bielefelder Rechtswissenschaftler Professor Dr. Michael Kotulla (rechts) referiert bei der Premiere der Nassauer Burggespräche über die Verfassungsgeschichte des Herzogtums Nassau. Foto: Markus Hunkenschröder/Uni Bielefeld

Verfassungsgesetzgebung lässt sich ohne den politischen Kontext nicht verstehen. So stellte der Bielefelder Professor die Ausgangslage des Herzogtums Nassau vorweg. Die Nassauer Dynastie war Ende des 18. Jahrhunderts marginalisiert. Sie hatte sich in fünf Linien aufgespalten und das Territorium glich einem Flickenteppich. Erst ein Erbvertrag von 1783 machte der Aufsplitterung ein Ende. 

Gewinner waren die Nassauer bei der Säkularisierung. Sie verloren ihre linksrheinischen Gebiete, erhielten als Entschädigung aber weit mehr an Fläche und Einwohnern. Ein guter „Deal“, wie Professor Kotulla meinte. Doch nach wie vor streckte das revolutionäre Frankreich seine Hand nach Nassau aus. Erst ein Geheimvertrag schafft Sicherheit. Die Rheinbundakte 1806 erklärt Nassau zu einem Staat, die Nassau-Usinger durften sich als Herzöge titulieren, jedoch existierte das Herzogtum unter dem Protektorat Napoleons. Trotz der Liaison mit Frankreich schafften es die Nassauer laut Kotulla nicht, den Code Napoléon zu übernehmen, der die feudale Gesellschaftsordnung hinter sich ließ.

Mit dem Herzogtum beginnt die Nassauische Verfassungsgeschichte, wobei Professor Kotulla deutlich machte, dass es sich dabei um eine rechtliche Grundordnung handelte, die von Edikten über das Militär bis zum Steuerrecht reichte. In Nassau, so Kotullas Einlassung zum Militärischen, wurde die Truppenlieferung für die napoleonische Armee zur Staatsräson. Das ging nicht ohne Widerstand und Tumulte ab. „Auch der Nassauer hat sich nicht alles gefallen lassen“, gab Referent Kotulla zum Besten. Die Steueredikte trafen auf eine völlige Zersplitterung. Ein Sammelsurium von mehr als 900 Steuern und Abgaben wurde im Herzogtum erhoben, bevor schließlich die einheitliche Staatsorganisation eingeführt wurde.

In letzter Stunde vollzog Nassau 1813 den Austritt aus dem Rheinbund. Eine erste Verfassungsreform fand 1814 unter dem maßgeblichen Einfluss des Freiherrn vom Stein statt. Es wurde ein Landständeedikt mit einem Deputiertenausschuss beschlossen. Jedoch waren nur zwei Prozent der Bevölkerung wahlberechtigt und davon nur ein Zehntel als Landesdeputierte wählbar. Den Grund für die Landständeordnung sah Professor Kotulla nüchtern: „Die Landesherren waren pleite, ihre Schulden wollten sie auf den Staat übertragen.“ Die zweite Verfassungsreform 1815/1816 kennzeichnete Kotulla als Neubeginn. Es wurde eine einheitliche Staatsorganisation geschaffen mit einer Zentralverwaltung, die einen Durchgriff bis in den „letzten Winkel“ des Landes erlaubte. Selbst der „Dorfschulze“ wurde ernannt und nicht gewählt, so Kotulla. 

In dieser zweiten Reform erkannte der Bielefelder Professor eine Pionierleistung der Nassauer darin, dass sie eine funktionierende Verwaltung, ein „straffes französisches Modell“, etablieren konnten. Was sich verfassungsrechtlich danach entwickelte, blieb offen und könnte Gegenstand des „2. Nassauischen Burggesprächs“ werden. Mit weniger Fülle ließe das Burggespräch dann einen interaktiveren Gedankenaustausch zu.

Professor aus Bielefeld referiert über Herzogtum

Rhein-Lahn-Zeitung, 31. März 2018:

Geschichte Vortragsreihe könnte entstehen

Von unserem Redakteur Carlo Rosenkranz

Nassau. Das kleine Herzogtum namens Nassau war nie der Nabel der Welt. Und doch geht von seiner gerade einmal 60-jährigen Geschichte offenbar so viel Faszination aus, dass ein Hochschulprofessor aus Bielefeld dem kleinen Staat fortan eine Vortragsreihe auf der Burg widmen will. Nicht Fachleute, sondern ein breites Publikum will er damit ansprechen. Premiere ist am Samstag, 5. Mai, um 17 Uhr. Wenn das Angebot auf entsprechende Resonanz stößt, soll es alljährlich mit wechselnden Themen wiederholt werden.

Prof. Dr. Michael Kotulla ist Rechtswissenschaftler und arbeitet mit seinem Team an einem Mammutwerk. Das deutsche Verfassungsrecht zwischen 1806 und 1918 ist sein Thema, das am Ende Zehntausende Buchseiten in zig Bänden füllen wird. Ein Teil davon wird dem Herzogtum Nassau gewidmet sein. Je tiefer er während seiner mehr als zweijährigen Recherche in das Thema eintauchte, desto größer wurde seine Faszination für das kleine Herzogtum, das er zuvor nur dem Namen nach kannte. Seine Erkenntnisse will Kotulla nun jenseits der geplanten Buchveröffentlichung in Form von Vorträgen anschaulich vermitteln. „Ich will vermeiden, dass jemand, der kein Experte ist, sich dabei fehl am Platz fühlt“, sagt der Professor. „Ich möchte auch Leute erreichen, die sich im Alltag eigentlich mit anderen Dingen beschäftigen.“

Sie freuen sich gemeinsam über die geplante Vortragsveranstaltung auf der Burg (von links): Ingo Nehrbaß, Geschäftsführer der G. und I. Leifheit-Stiftung, Stadtbürgermeister Armin Wenzel, Landrat Frank Puchtler, Prof. Dr. Michael Kotulla von der Uni Bielefeld und Dr. Meinhard Olbrich, Vorsitzender des Nassauer Geschichtsvereins. Foto: Markus Hunkenschröder/Uni Bielefeldt

Genauso offen ist Kotulla bei der künftigen Beteiligung externer Referenten. Deshalb nahm er bei einem Vorgespräch im Nassauer Rathaus wohlwollend zur Kenntnis, dass Dr. Meinhard Olbrich und Herbert Baum als Vertreter des Geschichtsvereins Nassau zusicherten, auf Ressourcen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung zurückgreifen zu können. „Das habe ich mir ein Stück weit erhofft“, sagte Kotulla. So könne man für die geplante Reihe für kommende Jahre weitere fachkundige Referenten gewinnen.

Olbrich und Baum hatten spontan einige Themenvorschläge parat: Nassauische Residenzen, die Rolle des Herzogtums in der Reformation und die Bauernbefreiung. „Da werden sie keine Probleme haben, Referenten zu bekommen“, sagte Olbrich. Der Bielefelder Professor selbst will sich zudem den dynastischen Verflechtungen des Hauses Nassau und ihrem Einfluss in aller Welt widmen. Zudem hob er die Bedeutung von Lokalhistorikern hervor, die mit großer Leidenschaft bei der Sache seien. „Ich habe diese sehr schätzen gelernt. Ihre Hinweise sind fast immer Gold wert“, sagte Kotulla. Sie verfügten oft über Erkenntnisse, die man in den einschlägigen Veröffentlichungen nicht finde.

Da die Veranstaltung keine Fachtagung sein soll, legt Professor Kotulla besonderen Wert auf eine ungezwungene Atmosphäre. Auch deshalb fiel die Wahl auf den Rittersaal der Nassauer Burg. Zudem ist dort die Bewirtung durch die Pächterin Diana Neuenfeldt sichergestellt, denn im Anschluss soll bei Speis und Trank Gelegenheit sein, miteinander ins Gespräch zu kommen. Auch im Rahmen des Vortrags wünscht Kotulla sich eine aktive Beteiligung der Gäste. „Ich ermutige ausdrücklich dazu, Fragen zu stellen oder zu diskutieren“, sagt er. Ein kostenloser Shuttle-Service soll garantieren, dass sich niemand von der geringen Zahl der Parkplätze oder dem beschwerlichen Aufstieg zur Burg von einem Besuch abhalten lässt. Damit die Veranstaltung finanziell gesichert ist, leistet vor allem die G. und I. Leifheit-Stiftung, die auch Kotullas Forschungsprojekt zur nassauischen Verfassungsgeschichte fördert, einen Beitrag. Als Schirmherr überbrachte zudem Landrat Frank Puchtler einen Bewilligungsbescheid der Naspa-Stiftung über 500 Euro.

Aus Sicht des Bielefelder Professors ist der Vortrag am 5. Mai ein Pilotprojekt. „Ich bin dankbar, dass wir Gelegenheit haben, so etwas auszuprobieren“, sagt er angesichts der Tatsache, dass niemand abschätzen kann, auf wie viel Resonanz das Vorhaben stoßen wird. Kreis, Stadt, die Touristik im Nassauer Land, Geschichtsverein und Leifheit-Stiftung wirken in jedem Fall darauf hin, dass es ein Erfolg wird. „Ich würde mich freuen, wenn es nicht eine einmalige Sache bliebe, sondern sich verstetigen würde“, sagt Kotulla.

Stadtbürgermeister Armin Wenzel, selbst Historiker und pensionierter Geschichtslehrer, zeigte sich erfreut, dass die Burg als Symbol der Stadt durch die geplante Veranstaltungsreihe noch größere Bedeutung erlange. „Die Burg bedeutet sehr viel für Nassau“, sagte er und bat darum, die Folgeveranstaltungen immer auf den Termin Anfang Mai zu legen. Dort kollidiere man nicht mit Ferien und es könne sich eine Marke etablieren. Auch der Landrat begrüßte Kotullas Initiative, die den Kreis bei seinen Bemühungen unterstütze, die Region zu beleben. Für Nassau und den Rhein-Lahn-Kreis sei es eine tolle Anerkennung, dass Wissenschaftler der Universität Bielefeld eine solche Vortragsveranstaltung auf der Burg auf die Beine stellen.

Der Eintritt zum Vortrag über die Verfassungsgeschichte des Herzogtums Nassau am Samstag, 5. Mai, 17 Uhr, ist frei. Anmeldung per E-Mail an . Am Veranstaltungstag verkehrt von 16.15 Uhr an ein Shuttlebus ab dem Schwimmbadparkplatz zur Burg.